Für eine sozial-ökologische Wende: „Der Kapitalismus schafft es nicht, ein menschenwürdigeres Leben zu schaffen!“

Umwelt & Energie

Für eine sozial-ökologische Wende: „Der Kapitalismus schafft es nicht, ein menschenwürdigeres Leben zu schaffen!“

Landessprecherin Marianne Kolter in Flensburg: „Für ein paar Euro mehr geht es immer nur um den Profit. Aber wir müssen den Naturverbrauch reduzieren statt ihn immer weiterzutreiben!“ – LINKE Politik setzt auf eine konsequente sozial-ökologische Wende.

Das LINKE BÜRO war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Landessprecherin und Umweltaktivistin Marianne Kolter über die Notwendigkeit einer sozial-ökologischen Wende, wie DIE LINKE sie vertritt, sprach. Sie eröffnete ihre Darlegungen mit einer generellen Kritik am kapitalistischen System, das nicht in der Lage ist, den Überverbrauch von natürlichen Ressourcen und klima- und umweltschädlichen Rohstoffen zu begrenzen:

„Wir verbrauchen quasi noch immer mehr als eine Erde. Das kann so nicht weitergehen, stattdessen müssen wir auch politisch darüber nachdenken, wie wir in Zukunft leben wollen – und dazu gehört auch das kritische Überdenken von Bedürfnissen und dem Konsumverhalten“, führte Marianne Kolter aus. Dass es dennoch zu keiner Änderung komme, liege derzeit daran, dass die kapitalistischen Strukturen immer nur den Profit von Unternehmen und Konzernen kennen – nach dem Prinzip „Für ein paar Euro mehr“.

Sie forderte den schnellstmöglichen Stopp für fossile Brenn- und Kraftstoffe. Erneuerbare Energien sowie die dafür notwendige Speichertechnik müssen noch deutlicher Vorrang erhalten. Daher fordert DIE LINKE umfangreiche Fördergelder für Wissenschaft und Forschung Ziel einer sozial-ökologischen Wende muss es sein, den überbordenden Verbrauch von Natur und Umwelt zu reduzieren – und dies mit einem deutlichen sozialen Faktor zu tun. Um der Profitgier von Konzernen zu beenden, brauchen die Menschen direkten, demokratischen Zugriff auf die fundamentalen Lebensressourcen Wasser, Luft und Energie.

Im weiteren Verlauf des Abends sprach Marianne Kolter auch konkrete Projekte vor Ort an: „Mobilität muss ein Grundrecht für alle sein“, erklärte sie, „doch hier müssen wir in erster Linie den öffentlichen Verkehr in den Fokus nehmen, um den Individualverkehr zu entlasten. Der öffentliche Nah-, Regional- und Fernverkehr muss endlich den Bedürfnissen der Menschen angepasst werden. Vorschläge dafür gibt es bereits, sie müssen nun endlich auch politisch beschlossen und umgesetzt werden.“ Die Fahrpreise, so fügte Marianne Kolter hinzu, müssen niedriger als heute sein. Daher gehört öffentlicher Verkehr auch in die öffentliche Hand, wie es DIE LINKE fordert. Statt auf Profite zu setzen, müssen Sozialtickets eingeführt werden sowie eine kostenfreie Beförderung für SchülerInnen, Studierende und Auszubildende.

Weite Teile der Landwirtschaft, so führte Marianne Kolter weiter aus, sind heute industrialisiert, mit allen Konsequenzen für Natur und Umwelt, wie sie sich heute darstellen. Gleichzeitig jedoch führt diese Entwicklung, die bäuerlichen, regional orientierten Landbau immer weiter in die Enge und vernichtet ihn zunehmend. Die Folgen für den ländlichen Raum sind verheerend: Das „Dörfersterben“, wie Marianne Kolter es nennt, geht immer weiter, da die Agrarkonzerne kleineren Unternehmen den Garaus machen. Und so geht auch die notwendige soziale Infrastruktur im ländlichen Raum immer weiter verloren. Diese Entwicklung ist überwiegend der derzeitigen Subventionspolitik zuzuschreiben, die große Flächen subventioniert, ökologische und nachhaltige Landwirtschaft aber so gut wie nicht. DIE LINKE, so Marianne Kolter, wird sich daher immer für die Förderung kleiner landwirtschaftlicher Betriebe einsetzen.

Marianne Kolter ging darüber hinaus kritisch mit der schleswig-holsteinischen „Jamaika-Koalition“ aus CDU, Grünen und FDP ins Gericht. Fracking sei noch immer nicht vom Tisch, die Atom-Entsorgung richte sich gegen die Interessen der Menschen und der kommunalen Politik und Großprojekte wie die Fehmarnbelt-Querung stellen eine grundlegende Gefahr für Ökosysteme dar. Dennoch setzen Bund und Land immer wieder auf diese Projekte: „Egal, welche Folgen das alles hat, es wird immer für den Profit der Konzerne getan!“, sagte Marianne Kolter und erhielt im Laufe des Abends viel Unterstützung und Beifall für ihre Ausführungen. – (wtfl – hus)

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